Warum das jeden betrifft
Wer eine Website betreibt, interne Systeme nutzt oder digitale Kundendaten speichert, hat fast immer auch IoT/Netzwerkgeräte im Einsatz – und damit Angriffsfläche. Ein kompromittiertes Gerät reicht, um eine Brücke in Mailserver, Fileshares oder Cloud-Konten zu schlagen.
Häufige Einstiegsvektoren
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Standard-Anmeldedaten / schwache Passwörter (admin/admin, werkseitige Logins)
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Offene Management-Interfaces (HTTP/HTTPS/Telnet/SSH, UPnP, TR-069) im Internet
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Ungepatchte Firmware mit bekannten CVEs (Router, VPN-Gateways, NAS, Kameras)
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Fehlkonfigurationen (SNMP public, Portweiterleitungen, Any-Any-Regeln)
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Unsichere Protokolle (Telnet/FTP ohne TLS, alte SSL-Ciphers, SMBv1)
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Versäulte Netze: IoT im gleichen VLAN wie Server/Clients
Was Angreifer damit tun
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Botnets & DDoS: Geräte werden massenhaft rekrutiert, um fremde Ziele lahmzulegen.
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Proxy & Tarnkappe: Euer Netz dient als Sprungbrett für weitere Angriffe.
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Kryptomining: Permanente Last, Stromkosten, Leistungseinbruch.
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Lateral Movement: Zugriffstokens abgreifen, AD/Fileshares scannen, Backups aushebeln.
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Manipulation & Spionage: Kamera-Streams, Zutrittssysteme, Produktionswerte.
Konkrete Folgen
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Ausfälle von Netzwerk und Diensten, schlechter Shop-/App-Response
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Datenabfluss über unauffällige IoT-Kanäle
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Reputationsschäden (z. B. Missbrauch eurer IPs für Angriffe)
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Kostenlawine: Incident-Bereinigung, Hardwaretausch, Vertragsstrafen, SLA-Brüche
Quick Wins (sofort umsetzbar)
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Standard-Logins abschalten, starke Passwörter + MFA wo möglich
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Firmware aktuell: Patch-Zyklen, EOL-Liste führen, unsupportete Geräte ersetzen
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Segmentierung: IoT in eigenes VLAN, nur notwendige Ports; kein direkter Zugriff auf AD/Server
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Management nur intern/VPN, Admin-Ports nicht ins Internet, Geo/IP-Filter
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Disable unsichere Protokolle (Telnet/FTP/SMBv1), nur TLS1.2+
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Inventarisierung: aktive Discovery, MAC-OUIs, „neue Geräte“ Alarme
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Logging & Monitoring: NetFlow/PCAP-Stichproben, EDR/XDR wo möglich, Anomalie-Alarme
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Default-Deny-Firewall zwischen IoT ↔ Kernnetz; DNS-Filter/Blocklisten
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Backups & Golden Configs der Netzwerkgeräte, Restore-Test
Härtung für ein robustes Zielbild
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Zero Trust für Geräte: Identitätsbasierter Zugriff (802.1X/MACsec), Gerätestatus prüfen
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Privilegien-Minimierung: getrennte Admin-Konten, JIT-Admin, zentrale Secrets-Verwaltung
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Automatisierte Schwachstellenscans (extern/intern) + Expositionsprüfung (Angriffsfläche)
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DDoS-Schutz & Rate-Limits am Perimeter, BGP/Cloud-Mitigation für kritische Endpunkte
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Secure Procurement: nur Hersteller mit Langzeit-Support, SBOM/PSIRT, signierte Firmware
Unser Beitrag (Digitalschutz AG)
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Kostenfreier IoT/Edge-Schnellcheck: extern sichtbare Geräte/Ports, schwache Banner, bekannte CVEs
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Netzwerk-Review & Segmentierungsplan (30/60/90-Tage-Roadmap)
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Härtung von Router/VPN/NAS/Kameras inkl. Richtlinien & Golden-Configs
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Monitoring-Setup: Logs, NetFlow, Anomalie-Alarme – praxistauglich priorisiert
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Awareness für Betrieb & Facility (Haus-/Kamera-/Gebäudetechnik ≙ IT-Risiko)
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Digitalschutz-Siegel nach bestandenem Check als sichtbares Vertrauenszeichen
Bottom Line: IoT-Geräte sind klein – ihr Risiko ist groß. Sichtbarkeit + Segmentierung + Patching machen aus einer stillen Einfallstür eine kontrollierte, belastbare Infrastruktur. Wir zeigen, wo anzusetzen ist – schnell, messbar, ohne Umwege.


